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Lange und sperrige Waren nehmen überdurchschnittlich viel Platz im Lager ein. Die Aufbewahrung von Langgut und Plattenware stellt jedes Regalsystem vor eine große Herausforderung, weil sie in den meisten gewöhnlichen Regalen keinen Platz finden. Nicht nur die Größe der Einzelteile bereitet Schwierigkeiten, sondern in Summe auch deren Gewicht. In vielen derartigen Fällen kann ein Kragarmregal helfen, die Waren effizient unterzubringen.
Das Kragarmregal besteht aus Ständern mit seitlich befestigen Kragarmen. Der Begriff ist vom Kragträger abgeleitet, einem Begriff aus der Statik. Hier wird ein Kragträger als waagerechter Balken definiert, welcher auf einer Seite befestigt ist und auf der anderen Seite freisteht. Beim Langgutregal stehen die Kragarme ebenfalls waagerecht von den senkrecht aufgestellten Ständern ab. Auf diesen Armen mit einem Anschlag zur Sicherung gegen Herunterrollen werden die Lasten gelagert. Normalerweise besitzen die Kragarme einen quadratischen oder rechteckigen Grundriss, können allerdings auch rund sein. Durch den Zusammenschluss mehrerer Regalelemente lässt sich das Regalsystem in der Länge erweitern.
Diese Regale bieten sich für viele Gewerbe und Einsatzbereiche an. Unternehmen, die mit Kunststoff- oder Holzwaren arbeiten, erhalten ihre Halbzeuge meist in Längen von vier, sechs oder acht Metern. Diese Längen finden in keinem gewöhnlichen Regal Platz, da diese meist auf drei bis vier Meter begrenzt sind. Dank der Bauart bieten Lagermöglichkeiten für nahezu endlos lange Waren. Im metallverarbeitenden Handwerk und der Stahlindustrie sind die Rohstoffe und Halbzeuge nicht nur sperrig, sondern zusätzlich noch sehr schwer. Das Gewicht von Stahlprofilen und Blechen bewegt sich schnell im Bereich von mehreren Tonnen. Einfache Regale besitzen meist nur eine Tragfähigkeit von ein paar hundert Kilogramm. Bei der Verwendung von Kragarmregalen werden diese Lasten breit verteilt und stellen somit kein Problem mehr dar.
Wie fast jedes Regal sind auch Langgutregale nicht immer identisch. Ein Kragarmregal kann je nach Aufstellort einseitig oder beidseitig beladen werden. Außerdem gibt es Unterschiede bei der Länge der Arme. Sie können entweder alle die gleiche Länge aufweisen oder von oben nach unten länger werden. Die Variante mit den identischen Längen bietet den maximalen Lagerplatz. Die abgestuften Längen hingegen vereinfachen die Beladung, indem ein Stapler die Last fast gerade nach oben herausheben kann.
Diese Regalvariante bringt viel Langgut auf engem Raum unter und wird bei ausreichendem Platz bevorzugt eingesetzt. Die Ständer haben eine T-Form und werden auf beiden Seiten mit Kragarmen versehen. Breite Füße an den Ständern verhindern, dass das Regal bei ungleicher Beladung kippt. Im Gegensatz zu den einseitigen Regalen nutzen die doppelseitigen Kragarmregale den verfügbaren Raum besser aus, müssen aber von mindestens zwei Seiten zugänglich sein.
Das einseitig zu beladende Langgutregal besteht aus L-förmigen Ständern, an denen die Arme befestigt werden. Die L-Form hat den Zweck, das seitliche Kippen des Regals zu verhindern. Indem die Last genau über dem Ständerfuß aufgelegt und breit verteilt wird, steht auch ein Kragarmregal welches einseitig beladen ist sicher. Diese Form bietet sich besonders für Orte an, an denen kein doppelseitiges Regalsystem gestellt werden kann, weil sie mit dem Zugang von einer Seite auskommt. Dieses Kragarmregal lässt sich einseitig zum Beispiel zur Aufstellung an Wänden einsetzen.
Normalerweise wird das Kragarmregal einseitig wie beidseitig ohne Böden geliefert. Die Last liegt also direkt auf den Kragarmen auf. In einigen Situationen macht allerdings die Verwendung von Böden Sinn. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn die Waren stark dazu neigen, sich zu verbiegen. Die Belastbarkeit der Böden ist allerdings eingeschränkt.
Die Regale sind weiterhin als verschweißte Kragarmregale oder als Kragarm-Stecksystem erhältlich. Bei geschweißten Kragarmregalen werden die Ständer im komplett zusammengebauten Zustand geliefert, das heißt die Arme sind mit den Ständern verschweißt. Das beschleunigt den Zusammenbau und die Regale sind schnell einsatzbereit. Der Nachteil dieses Systems ist allerdings, dass die Arme nicht ohne größeren Aufwand verändert werden können.
Bei einem Langgutregal mit Stecksystem werden die Kragarme in die Ständer gesteckt und mit Schrauben gesichert. Auch die Fußteile der Ständer müssen noch angebaut werden. Das erfordert etwas mehr Zeit bei der Montage der Regale am Einsatzort. Der große Vorteil eines Stecksystems ist allerdings, dass die Arme in der Höhe veränderbar sind. Bei häufig wechselnden Lagerplätzen spart das kostspielige Umbauarbeiten. Außerdem sind die Kragarme und Ständer gleicher Größe beliebig miteinander kombinierbar und sogar ein Umbau von einseitig auf doppelseitig ist kein Problem.
Kragarmregale mit ihren ausladenden Armen bieten sich an, um schwere und lange Lasten aufzunehmen. Dabei kann es sich beispielsweise um Rohre, Bleche oder Profile handeln. Die Regale sind in verschiedenen Ausführungen bezüglich der Kragarmlänge erhältlich und können entweder geschweißt oder gesteckt werden. Auch bezüglich der Armlänge sind unterschiedliche Regalformen erhältlich. Am Ende macht es aber keinen großen Unterschied, welches Regal zum Einsatz kommt und ob dieses einseitig oder beidseitig beladen wird, denn Regale mit Kragarmen stellen immer eine gute Lösung für die Lagerung von Langgut jeglicher Art dar.
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