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Die Handwerksfirma mit drei Mitarbeitern besitzt einen überschaubaren Lagerbestand und führt meist ein eher chaotisches Lager. Waren werden im nächsten freien Regal abgestellt. Die Lagerhaltung eines Stahlbauunternehmens oder Automobilzulieferers hingegen lässt sich ohne strikte Regeln nicht mehr abwickeln. Es würde nicht nur zu einem Stau der Fördergeräte im Lager kommen, sondern auch unweigerlich zu einer ineffizienten Platznutzung. Lagerstrategien sollen Leerlauf vermeiden und für eine schnellere Ein- und Auslagerung sorgen.
Passende Lagertechnik erlaubt es Kommissionierern, selbst im größten Lager immer zu wissen, welche Ware sich an welchem Lagerplatz befindet. Die Organisation von Plätzen und den passenden Regalen im Warenlager hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sie wird davon beeinflusst, ob alle Aufträge die gleiche Priorität besitzen oder ob hin und wieder Eilaufträge zu erledigen sind. Die unterschiedliche Größe von Artikeln muss bei der Planung berücksichtigt werden.
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Ebenso spielt es eine große Rolle, ob korrosionsbeständige Stahlbleche eingelagert werden oder verderbliche Waren wie Lebensmittel. Derartige Faktoren sind für die Festlegung des Systems zur Ein- und Auslagerung ausschlaggebend. Die Ziele von Lagerstrategien sind immer eine möglichst effektive Nutzung des Lagerplatzes, allgemein kurze Lagerzeiten der Waren und eine schnelle Abfertigung durch Mensch und Maschine. Um diese Ziele zu erreichen, gibt es verschiedene Lagerstrategien, die in Belegungsstrategien und Bewegungsstrategien unterschieden werden.
"First in – first out" stellt eine der meistgenutzten Lagerstrategien für die Auslagerung dar. Es bedeutet, dass immer die Waren entnommen werden, welche als erstes eingelagert wurden. Der Vorteil an diesem Verfahren ist, dass die Lagerzeiten gleicher Waren immer ungefähr gleich bleiben. Die Effizienz des Lagersystems ist gut, es kann aber nur genutzt werden, wenn jederzeit auf alle Positionen zugegriffen werden kann.
LiFo (Last in – first out) ist das Gegenstück zu FiFo. Hierbei werden die Waren entnommen, die zuletzt eingelagert wurden. Der Vorteil ist, dass immer die aktuellste Ware ausgeliefert wird. Außerdem sind Mehrfachnutzung eines Lagerplatzes und das Stapeln von Waren kein Problem. Im Gegenzug allerdings bleiben ältere Positionen grundsätzlich stehen und belegen Lagerplatz, der Geld kostet und möglicherweise effektiver genutzt werden könnte.
Beim "Highest in – first out" werden zuerst die Waren mit dem höchsten Preis ausgelagert. Der Vorteil ist, dass die höchsten Werte in Bewegung bleiben und ein möglichst geringes Kapital im Lager verweilt. Diese Strategie bietet sich beispielsweise bei Waren an, deren Wert tagesabhängig stark schwankt.
Lofo bildet das Gegenstück zum HiFo. Hier werden die Positionen mit dem niedrigsten Wert zuerst ausgelagert. Die Folge ist, dass immer ein sehr hohes Kapital im Warenlager ruht, weil die wertvolleren Positionen dort verbleiben. Aus wirtschaftlicher Sicht macht dieses System daher nur in wenigen Fällen Sinn.
Die Zuordnung der Waren zählt ebenfalls zu den Belegungsstrategien. Hier gibt es zwei Systeme: feste und freie Lagerplatzordnung. Eine feste Lagerplatzordnung besagt, dass jeder Lagerplatz einer bestimmten Ware zugeordnet ist. Der Vorteil dieser Lagerhaltung ist die Einfachheit und das Wissen, dass die Ware auch ohne Lagerhaltungssoftware gefunden werden kann. Nachteilig ist, dass der zur Verfügung stehende Raum nicht immer optimal genutzt wird. Frei gewordene Plätze bleiben frei, bis die Ware erneut eintrifft. Bei einer freien Lagerplatzordnung hingegen existiert keine derartige Zuordnung. Die Waren werden entweder zufällig oder nach einem bestimmten System in die freien Regale eingeordnet. Die klaren Vorteile sind eine deutlich größere Flexibilität und die Möglichkeit der Wegzeitenverkürzung.
Die ständige Variation der Lagerplätze macht allerdings bei den meisten Warenlagern die Nutzung einer Software nötig. Weiterhin wird zwischen artikelreiner und gemischter Belegung unterschieden. Bei einer artikelreinen Platzzuordnung werden ähnliche Produkte immer in benachbarte Regale eingelagert. Der Nutzen ist eine Verkürzung der Wege, wenn Artikel häufig gemeinsam in einer Lieferung benötigt werden. Eine gemischte Belegung ist im Prinzip identisch mit der freien Zuordnung.
Die Schnellläuferkonzentration zählt ebenfalls zur Belegungsstrategie. Als Schnellläufer werden schnell umschlagende Artikel bezeichnet, also Artikel, bei denen mit einer baldigen Auslagerung zu rechnen ist. Dies könnten beispielsweise Expressbestellungen oder Verbrauchsartikel mit einem besonders großen Bedarf sein. Meist handelt es sich hier um kleinere Artikel, wodurch sich unter anderem Palettenregale oder Fachbodenregale eignen. Diese Lagerstrategien sollen den Aufwand an Zeit und Weg für die Kommissionierer bei der Bearbeitung der Schnellläufer möglichst gering halten.
Bei der statischen Bereitstellung der Schnellläufer werden diese an einem zentralen Ort gesammelt. Dies könnte beispielsweise ein speziell dafür vorgesehenes Regal sein. Der Kommissionierer kümmert sich hier selbst um die Ware, weshalb dieser Platz von jedem Ort aus möglichst schnell erreichbar sein muss. Der Organisationsaufwand ist geringer, dafür können Behinderungen durch mehrere zeitgleiche Zugriffe auftreten.
Im Gegensatz zur statischen Bereitstellung wird die Ware hier direkt an den Arbeitsplatz des Kommissionierers geliefert. Der große Vorteil ist, dass Wegkreuzungen und gegenseitige Behinderungen vermieden werden. Außerdem entfällt der Lagerplatz, welchen das Umschlaglager bei der statischen Variante benötigt. Diese Variante der Lagertechnik setzt allerdings eine umfangreichere Planung voraus.
Die Bewegungsstrategien gelten gleichermaßen für die Bewegung der Waren und Bediengeräte. Auch hier gibt es zwei Lagerstrategien: Einzel- und Doppelspielstrategie. Bei der Einzelspielstrategie erledigt ein Fördergerät ausschließlich Einlagerungs- oder Auslagerungsaufträge. Es schließt seine Einlagerung ab und holt die nächste Ware zur Einlagerung ab. Der Organisationsaufwand ist bei dieser Methode geringer. Bei der Doppelspielstrategie hingegen arbeitet das Fördergerät Ein- und Auslagerprozesse kombiniert ab. Es wird also nach der abgeschlossenen Einlagerung direkt zu einem nahegelegenen Regal zur Auslagerung geschickt, anstatt unbeladen zur Vergabestation zurückzukehren. Der Vorteil liegt in deutlich reduzierten Leerfahrten. Je nach Priorität können also entweder die Reaktionszeiten oder die Wegstrecken der Förderzeuge verkürzt werden.
Eine Umlagerung ist unter anderem nötig, wenn für eine neu eingetroffene Ware ein bestimmter Lagerplatz benötigt wird oder Regale geräumt werden müssen. Sie kann zufällig oder gezielt durchgeführt werden. Da der Prozess Zeit kostet, wird die Umlagerung meist mit einer Verkürzung der späteren Auslagerzeit verknüpft. Das bedeutet, dass die Ware möglichst nahe an die nächste Abholstation umgelagert wird.
Der Gangwechsel bezieht sich auf die Gänge im Warenlager zwischen den Regalen. Bei dieser Strategie fährt der Kommissionierer gezielt alle benötigten Positionen innerhalb eines Gangs an und wechselt dann zum nächsten Gang. Diese Lagertechnik macht Sinn, wenn für einen Kommissionierauftrag mehrere Waren von verschiedenen Positionen benötigt werden. Die Gangwechselstrategie dient zur Optimierung der Fahrtwege, kann allerdings bei häufigem Gangwechsel zu einer Senkung der Geschwindigkeit führen.
Die optimalen Lagerstrategien hängen immer von der Größe des Lagers und der Art der Waren ab. Je nachdem, ob eine möglichst kurze Lagerzeit, große Flexibilität oder die schnelle Reaktion auf Kommissionieraufträge wichtig sind, werden andere Schwerpunkte gesetzt. Lagerstrategien ermöglichen es, die Lagerhaltung möglichst effizient zu gestalten, denn eine Tatsache gilt immer: Ein organisiertes Lager siegt über ein chaotisches Lager.
Je nach Anwendungsbereich im handwerklichen und industriellen Bereich unterscheidet sich auch die benötigte Regaltechnik. Die Größe und Menge der Waren...
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