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Just-in-time ist eine moderne Strategie zur Optimierung der Materialbeschaffung im Sinne von Industrie 4.0, also der überbetrieblichen Vernetzung von Unternehmen. Das Ziel ist der Abbau von Lagerkapazitäten und die Verkürzung von Wegen in der Logistik, um Zeit und Kosten bei der Produktion zu sparen. Dazu sind klare Strukturvorgaben in der eigenen Produktion und eine enge Zusammenarbeit mit Zulieferern nötig.
Bei Just-in-time (deutsch: genau in der Zeit) werden die Abläufe in der Produktion und die Anlieferung so getaktet, dass die Waren möglichst genau in dem Moment ankommen, in dem sie auch tatsächlich gebraucht werden. Ziel ist, die Lagerplätze zu verkleinern und die Zeiten, in denen die Waren im Lager stehen, möglichst kurz zu halten. Es liegt beim jeweiligen Unternehmen, ob es kleine Pufferlager erhält oder versucht, diese ganz abzuschaffen. Die Anlieferung zum perfekten Zeitpunkt setzt zwar einen erhöhten Planungsaufwand voraus, kann sich aber durch die riesige Effizienz für das Unternehmen lohnen.
In Perfektion wird das Just-in-time Prinzip so gehandhabt, dass die Ware nicht nur genau zum richtigen Zeitpunkt, sondern auch in der richtigen Reihenfolge geliefert wird. Die Automobilbranche beispielsweise nutzt häufig Logistiksysteme, mit deren Hilfe sie dem Lieferanten die Reihenfolge der Artikel mitteilen. Bei Ankunft des LKWs im Werk wird die Ware dann ohne Zwischenlager direkt zur Produktionslinie gebracht. Damit sich Zulieferer und Abnehmer darauf einstellen können, werden die Abnahmemengen meist über einen längeren Zeitraum grob vorgeplant.
Die Strategie optimiert die Schnittstelle zwischen Materialbeschaffung und Produktion, kann aber nicht in jedem Werk eingesetzt werden. Oberste Voraussetzung ist, dass der Bedarf an Produkten nahezu identisch bleibt. Lediglich sehr kleine Schwankungen kann der Lieferant verkraften oder ausgleichen. In der Regel wird hier eine Mindestbestellmenge vereinbart, damit auch der Lieferant gewohnten Abläufen folgen kann.
Eine dauerhafte Maschinenverfügbarkeit ist ebenfalls unverzichtbar für die Anwendung von Just-in-time. Im Bereich der Anlieferung muss zudem genügend Platz für eine schnelle Entladung zur Verfügung stehen, da keine Verzögerungen auftreten dürfen. Außerdem müssen die gelieferten Produkte absolut fehlerfrei sein, da eine fehlerhafte Charge einen sehr langen Stillstand in der Produktion zur Folge hätte.
Im Lager stehende Ware kostet das Unternehmen vielfach Geld. Der Lagerplatz muss eingerichtet, beheizt und beleuchtet werden. Außerdem sind Logistiker nötig, die für den Warenfluss zuständig sind. Mit der Verkleinerung des Lagers sinken all diese Kosten drastisch. Außerdem wird viel Arbeitskraft für den mehrfachen Transport der Ware gespart, die nun anderweitig zur Verfügung steht.
Das produzierende Unternehmen bindet sich allerdings durch dieses Prinzip sehr stark an seinen Zulieferer. Es stellt einen großen Aufwand dar, die Lieferung zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Reihenfolge zu takten. Dieses umfangreiche Aufgabenpaket lässt sich nicht spontan an einen anderen Zulieferer auslagern. Kleine Preiserhöhungen müssen daher akzeptiert werden. Eine weitere große Gefahr des Systems ist die von möglichen Produktionsausfällen bei verzögerter Lieferung. Je nachdem, wie die Produktion organisiert ist und wie viel Lagerplatz zur Verfügung steht, können schon einige Minuten Verzögerung zu einem Stillstand führen. Das gleiche gilt andersherum, weil bei einem Stillstand durch Störung eine Lieferung kommt, für die kein Platz zur Verfügung steht. Schwankungen auszugleichen ist generell deutlich schwieriger.
Das Just-in-time Prinzip wird überwiegend in der Serienfertigung eingesetzt. Ein bekanntes Beispiel bilden die meisten Autobauer. Durch die Kommunikation zwischen Werk und Zulieferer werden beispielsweise Sitze, Lenkräder und Motoren in der richtigen Reihenfolge angeliefert und ohne Zwischenlagerung direkt verbaut.
Dieses Prinzip setzt eine umfangreiche Software voraus, welche die langfristige Planung der gefertigten Fahrzeuge ermöglicht. Die Bestellzyklen werden hier teils über mehrere Tage vorausberechnet. Das ist nur bei einer langfristig festgelegten Taktung der Produktionszeiten möglich.
Ein Umschlagslager ist ein Lagerplatz, der nur für kurze Zeit genutzt wird. Er ist nicht wie ein normales Lager darauf ausgelegt, möglichst gut gefüllt zu werden, sondern dient eher als kleines Pufferlager. Manche Unternehmen, die Just-in-time beliefert werden, nutzen ein Umschlagslager als kleinen Puffer oder zur Sortierung ihrer Waren, sofern sie diese Aufgabe nicht an den Lieferanten abgegeben haben. In jedem Fall ist der Lagerplatz hier jedoch stark begrenzt und kann die Produktion bei einer Lieferverzögerung nicht lange aufrechterhalten.
Auch bei der Anwendung dieser Produktionsstrategie kommen verschiedene Regalsysteme zum Einsatz. Priorität hat hier, dass das Regal schnell be- und entladen werden kann. Das Lager wird schließlich nur für eine kurze Zeit genutzt, bevor die Ware in die Produktion weitertransportiert wird. Für diesen Einsatzbereich eignen sich besonders Regalsysteme, die von allen Seiten zugänglich sind und wenige Barrieren aufweisen.
Meist werden hier kleine und mittelgroße Waren per Hand eingelagert, sodass umfangreiche Sicherungen wie bei Palettenregalen nicht nötig sind. Stattdessen ist es wichtig, dass die Regale Platz sparen. Das Ziel beim Just-in-time Prinzip ist schließlich die drastische Reduzierung von Lagerplatz und den damit verbundenen Kosten. Einfache Regale wie Fachbodenregale erfüllen diesen Zweck in den meisten Fällen. Bei bestimmten Artikeln wie zum Beispiel Kabelbäumen könnte hingegen ein Spezialregal deutlich besser geeignet sein.
Just-in-time ist eine Strategie der Materialbeschaffung, bei der die Ware möglichst exakt zum Zeitpunkt des Bedarfs geliefert wird. Das reduziert die Lagerflächen beim produzierenden Unternehmen beträchtlich und verkürzt den logistischen Weg der Ware zum Fließband. Damit die Artikel genau zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen, ist eine enge Abstimmung zwischen Lieferant und Produktion nötig. Diese Abstimmung erfolgt normalerweise über eine Software im Sinne von Industrie 4.0, die dem Zulieferer alle benötigten Daten zur Verfügung stellt. Als Folge der Lieferung zum perfekten Zeitpunkt steigt die Effizienz in der Produktion und kommt damit dem obersten Ziel moderner Unternehmen ein Stück näher.
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