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Das Hochregallager stellt eine sehr moderne Art der Lagerhaltung dar. Platz ist besonders in dicht besiedelten Gebieten sehr wertvoll und jeder Quadratmeter kostet Geld. Hochregale nutzen den verfügbaren Raum perfekt aus, indem sie die Lagerung von vielen Gütern auf engem Raum ermöglichen. Wir befassen uns in diesem Artikel näher mit den Vorteilen, der Bauweise und den Abläufen von Hochregallagern und wollen uns ansehen, welches Regalsystem sich für den Einsatz als Hochregal eignet.
Nicht jedes Regal außerhalb der Armreichweite eines Menschen zählt automatisch als Hochregal. Man spricht erst ab einer Höhe von 12 Metern von einem Hochregallager. Derzeit werden Regale etwa bis zu einer Höhe von 50 Metern gebaut. Diese Grenze zu überschreiten ist technisch möglich, aber der Aufwand für die Stabilisierung des Regals steigt mit der Höhe immer weiter an. Bei besonders hohen Regalen werden die Regale selbst vermehrt als tragendes Element eingesetzt, um die Decke zu stützen. Hier spricht der Fachmann von einer "Silobauweise".
Der Aufbau eines Hochregallagers ist technisch bedingt immer identisch. Viele Regalreihen aus Stahl, in seltenen Fällen auch aus Holz, werden in gleichmäßigen Abständen aufgestellt. Zwischen zwei Regalreihen bleibt eine Gasse frei, über welche die Förderzeuge oder speziellen Regalbediengeräte auf die Waren zugreifen. Mithilfe dieses simplen Aufbaus sind Kapazitäten im Hochregallager bis hin zu mehreren hunderttausend Palettenplätzen umsetzbar.
Die Breite und Tiefe der einzelnen Regale kann sehr unterschiedlich gewählt werden. Somit ist die Lagerung von Positionen unterschiedlicher Größen möglich. Es empfiehlt sich allerdings, diese unterschiedlichen Positionen auf einer immer identischen Basis wie beispielsweise einer Europalette einzulagern. Das ist nötig, weil der Bediener des Fördergerätes das Regalfach von unten nicht sehen kann.
Der schnelle und sichere Betrieb des Lagers setzt ein paar Einschränkungen bezüglich der Bewegungsfreiheit voraus. Dies gilt gleichermaßen für Fußgänger und Regalbediengeräte. Die Wege werden in den meisten Fällen strikt getrennt. Auch in den Gassen zwischen den Regalreihen besteht aus Sicherheitsgründen häufig ein Durchgangsverbot für Fußgänger. Das soll sie einerseits vor Kollisionen mit den Regalbediengeräten und vor herabfallender Ladung sichern.
Die Regalbediengeräte sind meist so konstruiert, dass sie sich nur zwischen jeweils zwei Reihen bewegen können. Das Verlassen der jeweiligen Gasse im Warenlager ist nicht vorgesehen. Meist wird der Fahrweg des Regalbediengerätes in alle Richtungen durch eine Führungsschiene begrenzt.
Der Hauptvorteil ist die effektive Platznutzung in Lagerhallen. Das Warenlager kann sich bis knapp unter die Hallendecke erstrecken. Durch den Einsatz moderner Lagertechnik können zudem Beschädigungen bei der Lagerung minimiert und die Prozesse dennoch beschleunigt werden. Bei der Verwendung der Silobauweise werden sogar Kosten beim Bau des Gebäudes eingespart. Nachteilig sind vor allem die Investitionskosten eines Hochregallagers. Die Errichtung des Lagers und Anschaffung der Lagertechnik lohnen sich nur, wenn das Lager dauerhaft gut ausgelastet ist.
Auch ein Umbau der Halle oder eine Anpassung von Regalen ist mit einem deutlich höheren Aufwand verbunden, weil hier immer die komplette Regalreihe gesperrt werden muss. Dadurch verliert das Regalsystem an Flexibilität.
Nicht jedes Regal ist uneingeschränkt geeignet. Allein aufgrund des Eigengewichts der Regalseiten und Böden scheiden hier einige Regaltypen aus. Wird das Warenlager nun noch beladen, wobei über 1000 kg pro Palette möglich sind, ergeben sich schnell Gewichte von tausenden Tonnen pro Regalreihe. Die Tragkraft der unteren Etagen des Regals muss sehr groß sein, wodurch sich nur massive Regaltypen eignen.
Für das Hochregallager sind daher Regaltypen geeignet, die einem Palettenregal oder Schwerlastregal ähneln. Auch ein Lager für Langgut kann in die Höhe gebaut werden. Regalsysteme für Akten oder für Kleinteile sind weniger für ein Hochregallager geeignet.
Ein automatisches Lager ist heute in der Lage, nahezu alle Arbeiten zu übernehmen. Dies beginnt bei der Zuweisung von Regalplätzen für Einlagerungen. Das System weiß, welche Fächer frei sind und legt den Artikel in einem Fach ab, welches seiner Größe am besten entspricht. Dadurch wird kein Platz in den Regalfächern verschwendet. Natürlich funktionieren auch die Regalbediengeräte vollautomatisch, befahren die Gassen eigenständig und übernehmen das Ablegen und Aufnehmen der Waren.
Diese Form von Warenlager macht separate Plätze nötig, an denen die ein- und ausgelagerten Waren erfasst und weitergeleitet werden. In der Fachsprache nennt sich dieser Platz "Vorzone". Auch das Kommissionieren wird nicht am Regal, sondern in der Vorzone erledigt. Üblicherweise befinden sich diese Vorzonen am Ende der Gassen zwischen den Regalen, weil die Regalbediengeräte meist in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind. Innerhalb eines Hochregallagers ist die Erfassung der Waren mithilfe einer Lagerverwaltungssoftware nötig.
Die riesigen Mengen an ein- und ausgehenden Gütern von Hand zu erfassen ist uneffektiv. Hier kommt beispielsweise ein System zum Einsatz, bei dem die Waren mit Barcodes versehen sind und am Ein- und Ausgang gescannt werden. Es können auch RFID-basierte Systeme zum Einsatz kommen, bei denen die Waren aus größerer Entfernung eingelesen werden. Ein Spezialist auf dem Gebiet der Lagertechnik kann die Entscheidung treffen, welches System im Einzelfall am besten geeignet ist.
Hochregale stellen ein Warenlager dar, mit welchem viele Waren auf relativ engem Raum organisiert abgelegt werden können. Besonders für Unternehmen, die einen schnellen Zugriff auf eine große Zahl an Waren benötigen oder einen hohen Durchlauf haben, macht ein Hochregallager Sinn.
Dort beschleunigen dann spezielle Regalbediengeräte, eine hochentwickelte Software zur Verwaltung und klare Strukturen die Prozesse. Die hohen Kosten für die Einrichtung relativieren sich auf lange Sicht in Anbetracht der besseren Leistung.