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Dynamische und statische Lagerung im Vergleich

Ein gewisser Organisationsaufwand ist in der Lagerhaltung unerlässlich, um effiziente Abläufe zu gewährleisten. Unabhängig davon, ob eine dynamische oder eine statische Lagerung angewendet wird, müssen Regeln festgelegt und eingehalten werden. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile und sind folglich für unterschiedliche Warenlager besser geeignet. Auch auf die Wahl der Regale nimmt die Organisation des Lagers Einfluss.

Definition dynamische und statische Lagerhaltung

Diese beiden Organisationsformen betreffen die Auswahl der Lagerplätze. Grundsätzlich können beide Systeme sowohl manuell als auch durch eine Lagerverwaltungssoftware umgesetzt werden. Eine statische Lagerung liegt vor, wenn die Lagerplätze immer mit den gleichen Artikeln belegt werden. Unabhängig vom Grad der Belegung im Lager bleiben die Lagerplätze identisch. Selbst, wenn ein Artikel gerade aus ist, darf der Lagerplatz nicht anderweitig belegt werden.

Was ist der unterschied zwischen dynamischer und statischer Lagerung?
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Die dynamische Lagerung bildet das genaue Gegenstück. Hier werden die Lagerplätze nicht starr festgelegt, sondern bei Bedarf verändert. Dieses System bietet weit mehr Möglichkeiten bezüglich der Flexibilität, ist aber mit einem deutlich größeren Organisationsaufwand verbunden. Einen gemeinsamen Nachteil haben beide Systeme gleichermaßen: Ein falsch eingelagerter Artikel lässt sich nur mit viel Aufwand wiederfinden, da er manuell gesucht werden muss.

Vor- und Nachteile der statischen Lagerung

Ein statisch organisiertes Warenlager besitzt für jede Ware zugewiesene Regalplätze. Das hat den Vorteil, dass der Lagerplatz der Artikel zu jedem Zeitpunkt bekannt ist. Mitarbeiter, die sich im Lager auskennen, finden die häufig benötigten Waren im Regalsystem, ohne vorher nachschauen zu müssen.

Spezialregale

Diese Form der Organisation eignet sich für Lagerhallen, welche manuell verwaltet werden, also kein spezielles Warenwirtschaftssystem einsetzen. Hier besteht allerdings die Gefahr, dass Saisonartikel eine lange Zeit im Lagerhaus verbringen und dabei beschädigt werden. Außerdem kann es zu Stoßzeiten zur Überlastung kommen, weil nicht genutzte Artikel wertvolle Lagerplätze belegen, diese aber nur mit viel Aufwand umsortiert werden können.

Vor- und Nachteile der dynamischen Lagerhaltung

Eine dynamische Lagerung liegt vor, wenn jedem Artikel bei der Einlagerung von neuem ein Platz im Regal zugewiesen wird. Dieser Regalplatz muss nicht bei jeder Einlagerung identisch sein. Er wird anhand verschiedener Kriterien festgelegt, sodass Wegzeiten und Platzbelegung optimiert werden. Diese Form der Lagerung erlaubt eine deutlich höhere Auslastung, ohne dass es zu Behinderungen kommt.

Vorab analysiert lässt sich die beste Lagerungsstrategie entwickeln
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Der erhöhte Organisationsaufwand macht allerdings eine klar strukturierte Arbeitsweise nötig. Ein einziger Falscheintrag eines Mitarbeiters kann dafür sorgen, dass viele Lagerungsprozesse aufgrund einer Kettenreaktion aufgehalten werden. Meist wird zur Umsetzung eines dynamischen Systems eine Lagerverwaltungssoftware eingesetzt, um derartige Fehler zu vermeiden.

Auswahl des richtigen Systems

Während das statische System generell einfacher zu organisieren ist, braucht das dynamische weniger Platz, um die gleiche Anzahl an Artikeln unterzubringen. Viele Faktoren fließen in die Entscheidung für dynamische oder statische Lagerung mit ein. Einer der wichtigsten Faktoren ist die reine Größe des Lagers. Weiterhin beeinflussen auch die Vielfalt der Artikel, die Häufigkeit, mit der die Ware wechselt und eventuelle Saisonartikel die Entscheidung für oder gegen eine dynamische Lagerhaltung.

Trifft man die richtige Wahl kann man den Lagerungsprozess deutlich optimieren
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Größe des Lagers

Bei kleinen und überschaubaren Lagern mit einer gleichbleibenden Anzahl an Artikeln reicht oftmals die statische Lagerhaltung aus. Ab einer gewissen Größe und Produktanzahl jedoch wird die Organisation einer manuellen Ein- und Auslagerung zu kompliziert, sodass die Gefahr von Fehlern ansteigt. Hier lohnt sich ohnehin der Einsatz einer Software zur Lagerverwaltung. Die Software ist dann ohne wesentlichen Aufwand in der Lage, Regalplätze dynamisch zu besetzen und somit den Platz effektiver zu nutzen.

Anpassungen im Sortiment

Ein gleichbleibendes Sortiment mit gleichbleibendem Verbrauch hat einen regelmäßigen Wareneingang zur Folge. In diesem Fall reicht eine statische Lagerung aus, um die Kosten bei der Organisation gering zu halten. Sind häufig wechselnde Waren oder Saisonartikel (Ostern, Herbst, Weihnachten) vorhanden, ist das statische System weniger geeignet. Hier bleiben viele Plätze ganzjährig von Artikeln belegt, die nur über einen kurzen Zeitraum tatsächlich verkauft werden. In diesem Fall ist ein dynamisches Lagersystem besser geeignet.

Auswahl des passenden Regalsystems

Ist die Einscheidung für eine Organisationsform gefallen, muss noch ein passendes Regalsystem ausgewählt werden. Dynamische und statische Lagerhaltung stellen grundverschiedene Anforderungen an die Regale. Bei einer statischen Organisation sind keine Veränderungen am Regal nötig. Einmal aufgestellt, wird es nur bei gravierenden Umbauarbeiten im Lager noch einmal angepasst. Für den Einsatz in der statischen Lagerhalle bieten sich unter anderem verschraubte Fachbodenregale, Weitspannregale oder Kragarmregale an.

Weitspannregal Stecksystem

Bei einem dynamischen System sollten auch die Regalsysteme flexibler sein. Viele Regaltypen können dazu als gesteckte Version geliefert werden. Hier sind die Regalböden nur über eine Steckverbindung an den Regalpfosten befestigt. Das erlaubt es, die Böden schnell umzusetzen und ganze Regalgruppen innerhalb kurzer Zeit ab- und wieder aufzubauen. Als Steckregale mit erhöhter Flexibilität stehen zum Beispiel Fachbodenregale, Kragarmregale, Weitspannregale und Palettenregale zur Auswahl.

Palettenregal mit 4 Lagerebenen

Dynamische Lagerung vs. statische Lagerung

Ein statisches Lager spart Zeit bei der Organisation, indem jede Ware einen speziellen Lagerplatz erhält. Dieses System ist einfach zu organisieren und somit günstiger, verschwendet aber bei wechselnden Artikeln und Saisonware sehr viel Platz. Ein dynamisches System reagiert auf viele Umstände und lagert die Waren immer so ein, dass der Platz möglichst effizient genutzt wird und die Wege kurz ausfallen. Hier ist zur Organisation jedoch eine spezifische Lagerverwaltungssoftware unerlässlich. Beide Systeme haben also ihre Vor- und Nachteile. Aus diesem Grund muss für jedes Lager separat entschieden werden, welche Lagerhaltung den größeren Nutzen bringt. Lagertechnik Direkt berät Sie diesbezüglich gerne!