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In der Produktion laufen nicht alle Arbeitsschritte gleich schnell ab und nicht alle Prozesse sind gleichermaßen störungsresistent. Ohne einen Puffer würde bei einer Störung eines Prozesses die gesamte Produktion zum Stillstand kommen, was mit enormen Kosten verbunden ist. Um dieser Gefahr vorzubeugen, werden Pufferlager eingesetzt. Sie befinden sich zwischen zwei Prozessen und fangen Schwankungen in der Produktion oder Zulieferung auf.
Das Pufferlager – Grundprinzip und Bedeutung in der Intralogistik
Ein Puffer, auch Kurzzeitlager genannt, ist ein Zwischenspeicher in der Produktion. Hier werden die Erzeugnisse aus Arbeitsschritt eins zwischengelagert, bis sie in Arbeitsschritt zwei verbaut werden. In den meisten Fällen wird das Pufferlager so ausgelegt, dass es im normalen Betrieb weder leer noch randvoll ist. Es bietet, je nach Umfang der Produktionsabschnitte und Produktionsgeschwindigkeit, Platz für zehn, hunderte oder tausende Artikel.

Das Pufferlager soll in der Intralogistik sicherstellen, dass bei einer Störung in einem Prozessschritt nicht gleich die gesamte Prozesskette stillsteht. Kommt es zu einer Störung im ersten Arbeitsschritt, dann kann die nächste Anlage mit den Erzeugnissen aus dem Puffer weiterarbeiten. Steht die zweite Anlage, kann die erste Anlage weiterarbeiten und das Zwischenlager wieder füllen. Dadurch ist eine Reserve in beide Richtungen vorhanden und immer nur die Anlage von der Störung betroffen, welche den Fehler aufweist.
Vorteile und Nachteile
Die Arbeit mit einem Kurzzeitlager in der Intralogistik hat Vor- und Nachteile. Vorteilhaft ist, dass die Anzahl der Produktionsunterbrechungen deutlich gesenkt wird. In großen Produktionsstraßen kostet jede Minute Stillstand mehrere tausend Euro und sollte dringend vermieden werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Produkte im Puffer einer nachträglichen Prüfung unterzogen werden können, ohne den Prozess selbst zu beeinflussen. Außerdem wird die Produktion von eiligen Bestellungen vereinfacht, indem diese Artikel im Pufferlager an der Masse vorbeigeschleust werden.

Der größte Nachteil eines Pufferlagers in der Intralogistik sind die Kosten, welche durch dessen Betrieb entstehen. Es müssen Regale angeschafft werden und die benötigen Platz, welcher nicht anderweitig zur Verfügung steht. Außerdem kommt es zu zusätzlichem Organisationsaufwand und möglicherweise zur Verlängerung der Prozesskette. Unabhängig davon, ob das Kurzzeitlager manuell oder automatisch bestückt wird, steigt der Organisationsaufwand, weil der Umweg über den Puffer integriert werden muss.
Spagat zwischen Sicherheit und Wirtschaftlichkeit
Es besteht ein einfaches Verhältnis zwischen der Sicherheit und der Wirtschaftlichkeit eines Pufferlagers. Ein kleines Lager ist wirtschaftlich, weil es weniger Kosten verursacht. Dafür bietet es beim Anlagenstillstand möglicherweise nicht genügend Puffer. Mit einem großen Lager steigt die Sicherheit, dafür fallen die Kosten für die Einrichtung und den Betrieb deutlich größer aus.

Kurz: Je größer der Puffer ist, umso größer werden die Kosten für die Lagerhaltung. Ein kleinere Zwischenlager verursacht geringere Kosten, ist aber dafür umso schneller aufgebraucht. Und kommt es zu einem Stillstand, explodieren die Kosten. Es muss also für jede Anlage separat entschieden werden, wie groß das Kurzzeitlager gewählt wird, damit es langfristig die niedrigsten Kosten verursacht. Hier fließen umfangreiche Analysen zur Störungshäufigkeit ein.
Organisation des Pufferlagers
Der Puffer kann auf unterschiedliche Arten organisiert werden. Bei der manuellen Bestückung muss kein festes System im Regal vorhanden sein. Ist die Ware immer identisch, dann reicht es aus, die Artikel per Zufallsprinzip zu verteilen und zu entnehmen. Bei vollautomatisch organisierten Pufferlagern kommt meist das FiFo-Prinzip (First in – First out) zum Einsatz. Dies hat den Vorteil, dass lange Wartezeiten einzelner Güter vermieden werden, während andere das Lager schnell wieder verlassen.

Eine häufige Variante des manuellen Pufferlagers ist ein Umlaufregallager. Dabei werden die Regale so aufgestellt, dass sie von allen Seiten erreichbar sind. Diese Möglichkeit bietet sich für manuelle und automatische Lager an. Eine andere Variante sind Durchlaufregallager, bei denen die Waren von einer Seite zur anderen durchgeleitet werden. Bei dieser Variante ist automatisch die Entnahme nach FiFo gesichert, weil immer der Artikel entnommen wird, welcher sich am längsten im Kurzzeitlager befindet.
Regale für ein Pufferlager
Das für ein Kurzzeitlager verwendete Regal muss in der Intralogistik Platz sparen und den schnellen Zugriff auf die Waren ermöglichen. Der verfügbare Platz ist für jedes Unternehmen ein kostbares Gut und die Zeit spielt in der Produktion an jeder Stelle eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund werden meist frei zugängliche Regalsysteme als Pufferlager eingesetzt.
Fachbodenregale, Großfachregale und Palettenregale
Zur Zwischenlagerung der meisten Waren eignet sich das Fachbodenregal. Es ist aufgrund seiner einfachen Form universal einsetzbar und kann von allen Richtungen Be- und Entladen werden. Verschiedene Extras wie Fachteiler erlauben die individuelle Anpassung. Die Tragfähigkeit ist durchschnittlich und reicht für die meisten Dinge aus. Dieser Regaltyp eignet sich überwiegend zum manuellen Lagern kleinerer Artikel wie zum Beispiel Kisten.
Großfachregale eignen sich für ein Pufferlager mit großen Erzeugnisse. Es ist mit kräftigen Stahlpaneelen als Ablagefläche ausgestattet und trägt auch schwere Lasten. Die breiten und hohen Fächer nehmen auch große Artikel auf und sind von beiden Seiten zugänglich. Sie sind gleichermaßen für die manuelle oder maschinelle Beladung beispielsweise von Rollenware und größeren Kisten geeignet.
Viele Artikel werden in der Intralogistik auf Paletten oder anderen Unterkonstruktionen. In diesem Fall kommt die Ware im Lager am besten in einem Palettenregal unter. Dieses Regalsystem verfügt über sehr stabile Holme und Böden und ist auf die Beladung mit schweren Maschinen ausgelegt. Es ist zudem auf die Lagerung von besonders großen und schweren Elektrogeräten oder Trommeln spezialisiert.
Pufferlager als wichtiger Bestandteil in der Intralogistik
Pufferlager bilden eine Reserve zwischen mehreren Arbeitsschritten und sollen kleine Schwankungen im Prozess abfangen. Der Puffer verhindert dabei, dass beim Fehler einer einzigen Anlage die gesamte Produktion zum Stillstand kommt. Bei der Einrichtung dieses Kurzzeitlagers müssen die Gefahr des Stillstandes und die dauerhaften Kosten gegeneinander aufgewogen und gegengerechnet werden. Es existieren mehrere Organisationsmöglichkeiten für das Lager. Anhand der Organisationsform, Beladung und der Reihenfolge der Entnahme werden dann die Regalsysteme ausgewählt. Wenden Sie sich bei Fragen dazu immer an einen spezialisierten Fachbetrieb, wie LAGERTECHNIK DIREKT! Wir beraten Sie gerne!